Vereinshistorie
Unser Schützenverein blickt auf eine mehr als 300-jährige Tradition zurück., die nur politisch bedingt unterbrochen wurde.
Die Anfänge des Schützenwesens in Gommern
Im Jahre 1709 erbaten die Scheibenschützen vom sächsischen Kurfürsten ein jährliches „Gnadengeld“, um die „Bürgerschaft zum Gebrauche des Gewehres tüchtig zu machen vermittelst des Scheibenschießens dazu anzuführen“. Eine Kopie der ersten urkundlichen Erwähnung ist wieder unten zu sehen. Die Schützengesellschaft hatte um 1745 etwa 180 Mitglieder. Die Offiziere wurden von den Mitgliedern gewählt. Das Scheibenschießen stand im Vordergrund.
Die Schützengesellschaft in der Zeit des Königreiches Westphalen 1807 - 1813
Während der Regierungszeit von König Jerome von Westphalen 1807-1813, die von den meisten Bürgern als französische Fremdherrschaft abgelehnt wurde, stellte die Schützengesellschaft ihre Tätigkeit weitgehend ein. Erst nach dem Sieg über Napoleon im Jahr 1814 und aus Freude über das Ende des Krieges am 3. August 1814, dem Geburtstag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III., fand wieder ein Bürgerfest mit Schützenaufzug statt.
Die preußische Zeit 1815 - 1871
Die Schützengilde Gommern war als Schützenkompanie in drei Abteilungen gegliedert und wurde von selbst gewählten Offizieren kommandiert. Die Mitgliedschaft war freiwillig und konnte von jedem Bürger beantragt werden.Die Königl. Preussische Regierung in Magdeburg genehmigte der Schützengesellschaft im Jahre 1821 den Bau eines Schützenhauses in den Fuchsbergen mit Schankwirtschaft.
Für den Kugelfang des Schießstandes im Schützengarten wurde die Erlaubnis 1828 erteilt.Die alljährlich stattfindenden Schützenfeste waren stets ein großes Volksfest, auf dem es äußerst „fidel“ zuging. „Trink- und Eßbuden hatten sich in der Nähe des Schützenhauses placiert und fanden reichlich Zuspruch“.
Die Zeit des deutschen Kaiserreiches 1871 - 1918
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verloren die Schützengesellschaften vollends ihre militärische Bedeutung, so dass das sportliche Wettkampfschießen im Vordergrund stand.
Der Schützenverein war in dieser Zeit einer der wichtigsten Träger des kulturellen Lebens in Gommern.Während des 1. Weltkrieges ruhten alle Aktivitäten der Schützengilde Gommern. Zahlreiche jüngere Vereinsmitglieder wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Unter den Gefallenen aus Gommern.
Die Schützengilde in der Zeit von 1919 - 1945
Nach dem 1. Weltkrieg und dem Sturz der Monarchie war auch die Wiederbelebung von Schützentraditionen mit großen Schwierigkeiten verbunden. Um Nachwuchs für den Verein zu gewinnen erfolgte 1925 die Bildung einer Jungschützen-Abteilung innerhalb der Schützengilde Gommern. Die Jungschützen fanden großen Anklang bei der Jugend von Gommern.
Im Jahre 1927 begann der Bau einer neuen Schießstätte nördlich von Gommern am ehemaligen Waldschlösschen. Der neue Schießstand wurde am 18/19. August 1928 feierlich eingeweiht.Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 kam es zu einschneidenden Veränderungen im Deutschen Schützenwesen. Die Schießstätte in Gommern wurde zunehmend für wehrsportliche Aktivitäten genutzt.
Das Gommeraner Schützenwesen nach 1945 bis jetzt
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurden die Schützenvereine durch die Alliierten verboten. Das Vermögen der Schützenvereine wurde konfisziert, privater Waffenbesitz war verboten.In der DDR-Zeit wurde der Schießsport von der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) organisiert.
Das sportliche Schießen wurde auf dem vorhandenen Schießstand in der Zeit von 1955 bis 1989 betrieben. Nach Umbau des Schießstandes und Fertigstellung der neuen 10 m langen Schießhalle wurde die Sportstätte am 7. Oktober 1961 neu eingeweiht.
Neugründung des Schützenvereins in Gommern am 12. Juni 1991
Am 12. Juni 1991 wurde der Schützenverein 1709 e.V. neu gegründet. Von ursprünglich 15 Gründungsmitgliedern stieg die die Anzahl der Schützen in den Folgejahren schnell auf ca. 50 an.